Mein Beruf

Stehen allen Kindern und Jugendlichen heute alle Berufe offen? Nach welchen Kriterien wählen Kinder und Jugendliche ihren zukünftigen Beruf aus? Spielt das Geschlecht eine Rolle bei der Berufswahl?

Beruf & Geschlecht

Obwohl die berufliche Gleichstellung gesetzlich verankert ist, besteht in vielen Bereichen noch Handlungsbedarf. In der Informatik und im Ingenieurwesen liegt der Anteil an Frauen in der beruflichen Grundbildung seit über zwanzig Jahren unter zehn Prozent. Im Gesundheitswesen beträgt der Anteil Männer, die in diesem Bereich eine Lehre absolvieren, in den letzten 30 Jahren bei rund zehn Prozent. Während Frauen also nach wie vor stark unterrepräsentiert sind in technischen und handwerklichen Berufen, fehlen die Männer weiterhin in sozialen Berufen sowie im Gesundheits- und Bildungswesen.

Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt zudem nach wie vor 18 Prozent und der Anteil Frauen in Kaderpositionen liegt im kantonalen Durchschnitt bei einem Drittel. Daneben wird der grösste Teil der unbezahlten Reproduktions- und Sorgearbeit von Frauen geleistet und nur ein kleiner Teil der erwerbstätigen Väter mit Kindern arbeitet Teilzeit.

Die Berufswahl ist nach wie vor stark von Geschlechterstereotypen geprägt. Da die Vorstellungen darüber, welche Berufe welchem Geschlecht offenstehen, bereits in der frühen Kindheit geprägt werden, ist es wichtig, möglichst früh mit einer Sensibilisierung zum Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Berufswahl zu beginnen.

Zur Umsetzung der Gleichstellungsstrategie 2030 des Bundes müssen Massnahmen zur Stärkung der wirtschaftlichen Autonomie von Frauen, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie gegen Diskriminierung, unter anderem basierend auf Geschlechterstereotypen, getroffen werden.  

Gesundheitsberuf

Workshop "Mein Beruf"

Im Workshop "Mein Beruf" hinterfragen Schüler*innen geschlechtsspezifische Stereotype in der Berufswahl. Dabei werden die Schüler*innen ermutigt, ihre Berufswahl aufgrund ihrer persönlichen Fähigkeiten und Interessen zu treffen, und nicht aufgrund gesellschaftlicher Rollenbilder. «Mein Beruf» richtet sich an Schüler*innen ab der 3. Primarstufe bis zu 2. Oberstufe und wird in der gesamten Deutschschweiz angeboten.

Wir empfehlen, den Workshop «Mein Beruf» spätestens zu Beginn der beruflichen Orientierung durchzuführen. Der Workshop eignet sich sehr gut auch im Zusammenhang oder zur Nachbereitung des Nationalen Zukunftstages.

«Mein Beruf» beruht auf dem Vorgängerprojekt «Von Maurerinnen und Floristen», das 2012 bis 2014 im Kanton Zürich umgesetzt wurde.

Stimmen aus „Mein Beruf"

Es war gut, mit einem Lehrling zu reden, der uns Auskunft über seinen Beruf geben konnte. Es war sehr interessant!

Schüler*in 1./2. Oberstufe

Besonders eindrücklich war das Interview mit dem Experten.

Lehrperson 5./6. Primarstufe

Ich habe sehr viel gelernt und mir auch Gedanken über meine Berufswahl gemacht. Gut gefallen hat mir, dass wir viel geredet haben und viele Fragen stellen konnten.

Schüler*in 1./2. Oberstufe

Es hat mir sehr gut gefallen. Es war mega hilfreich, weil ich noch nicht weiss, was ich werden will.

Schüler*in 5./6. Primarstufe

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